Kreutzer no. 2 - Kein Kreuz mit dem Kreutzer, ein kurzes Aufwärmprogramm für Wiedereinsteiger
Ich habe mir gedacht, dass gerade nach den Osterferien, ein kleines Aufwärmprogramm nützlich sein könnte. Zumal ich auch lange nichts geschrieben habe und ein kurzes Beitrag als Wiedereinstieg mir sicherlich gut tun wird.
Warum gerade No. 2 zum Einspielen absolut genial ist?
1. Tonart
C - Dur - einerseits braucht diese Tonart viel Aufmerksamkeit und es ist keine sehr hellklingende Tonart, anderseits lässt sich die Etüde auch wunderbar transponieren.
2.Länge
Sie ist kurz und leicht genug, um auch nach langer Pause, ganz neu mit ihr anzufangen, aber - nicht "peinlich" leicht.
3.Aufbau
Sie hat keine repetierende Töne, gar keine - was sehr gut ist.Sie hat bequeme Lagenwechsel.- Hier Vorsicht Alle Ausgaben, die ich bisher sehen konnte wurden von Männer revidiert.
4.Transposition
In C-Dur hat sie Lagenwechsel nur bis 3. Lage, transponiert in B-Dur, A-Dur, G-Dur nach unten kann sie auch keine haben. Umgekehrt - transponiert nach oben reicht es bis zum Himmel.
5.Oktavenstelle
Sie hat wunderbare Oktavenstelle - welche die linke Hand sehr schön in Lot bringt.
Ich habe auch ein Bisschen - nicht sehr lange nach Alternativen gesucht. Und Nichts wirklich gar nichts vergleichbares gefunden, außer vielleicht vielleicht: J. Dont op. 35 No. 3, oder op.37, No. 7 .
Kreutzer No. 2 - finde ich einfach unschlagbar.
In diesem kurzen Einspielplan, dass auch als Spickzettel - zum downloaden, in zwei Sprachen: Deutsch, Englisch zu finden ist, habe ich mich von Fleschs Urstudien - konkret von dessen der 2. Teil, inspirieren lassen.
Noch eine Sache: ich finde es wirklich effizienter als Einspielen mit Skalen und weit weniger langweilig.
1. Als erster Schritt die Etüde wirklich langsam, leise und sehr entspannt in der oberen Hälfte des Bogens durchspielen. Wenn nötig, als Doppelgriffe nehmen und mit leeren Saiten vergleichen. Es geht um die Leichtigkeit der linken Hand und das richten und öffnen der rechten Hand ( Ellenbogen , Schulter) in der oberen Hälfte des Bogens.
2. In nächstem Schritt etwas schneller, dafür aber zwei Mal jede Note wiederholend, in der Mitte, an der Spitze und am Frosch spielen. Hier Aufmerksamkeit den kleineren Gelenken widmen: bewusstes Handgelenk und weiche Fingergelenke
3. Der Fingerstrich aktiviert wunderbar die Fingergelenke. In dieser drei Schritten kann sehr gut beobachtet werden, was mit dem Bogen passiert, wenn mann die Gelenke jeweils isoliert bewegt.
4. In viertem Schritt den Bogen entspannen und die Aufmerksamkeit linker Hand widmen. Durch üben in Rhythmen wird der Fingerfall gleichmässiger und die Geläufigkeit gefordert.
5. Als fünften Schritt, dachte ich an das Üben von Artikulation, die gerade benötigt wird bei anderen Stücken, vor allem um sich nachher Zeit zu sparen.
6. Krönender Abschluss in sinnvollem Tempo durchspielen, alles vergessen, an nichts denken, Finger laufenlassen.
Warm in 30 Minuten. Viel spass :)